Was ist eine Hundefängeranlage oder Tötungsstation, wo jährlich massenweise Hunde ermordet werden?


Eine Anlage, in der Tiere - in der Regel Streunerhunde - für 2 Wochen aufbewahrt werden, um den Besitzern die Möglichkeit zu geben, ihre Hunde wieder nach Hause bringen zu können, wenn sie von Zuhause ausgebückst sind. Oft sind Rüden unterwegs, wenn Hündinnen läufig sind. Die Hunde werden nur notdürftigst mit Futter und Wasser versorgt, mancherorts auch gar nicht, um nach Ablauf dieser Frist getötet zu werden. Der Begriff wird zumeist übersetzt mit "Hundefängeranlage" oder "Tötungsstation", obwohl dies im Sinne des ungarischen Gesetzgebers definitiv falsch ist. Von der Aufgabenstellung her wäre, zumindest nach ungarischer Rechtsauffassung, Anlage zur Seuchenbekämpfung die korrekte Übersetzung.

Diese Aufgaben hat eine Tötungsstation zu erfüllen:
  • alle streunenden Tiere, in der Regel Hunde, des jeweiligen Einzugsgebiets einzufangen (gefährden Menschen, verbreiten Seuchen) und sie 2 Wochen in Quarantäne zu halten
  • tote Tiere von den Straßen einzusammeln (Seuchengefahr), bei Verdacht auf eine Seuche bei einem lebenden oder toten Tier, auch Haustieren (z.B. Rinder, Schweine, Geflügel, die im heimischen Stall aus ungeklärten Gründen verendet sind) die Behörden und den Amtstierarzt zu verständigen, der das Tier obduzieren muss, um die Todesursache festzustellen und zum Schutz der Bevölkerung Gegenmaßnahmen ergreifen zu können,
  • regelmäßig Transporte der gesammelten toten bzw. getöteten Tieren zu einer Tierkörperbeseitigungsanstalt durchzuführen.

Die Bestimmung einer Hundefängeranlage oder Tötungsstation ist total irreführend.

In der Tötung sind ausschließlich seuchenrechtliche Bestimmungen, nicht die Art der Unterbringung und Versorgung der Hunde maßgebend. Nach diesen Kriterien sollte die Anlage ganz anders aussehen!
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Dieses Elend in den Käfigreihen der Abdeckereien, die Todesangst in den Augen der Tiere, die bittenden Blicke, das verzweifelte Winseln, wenn jemand hinkommt, ist kaum zu ertragen! Die Hunde wissen genau, wo sie sind und was auf sie wartet.
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Sofern es parallel zur Tötungsstation noch ein Tierheim gibt, werden die Hunde ganz oder teilweise an das Tierheim übergeben, je nach Kapazität.
Findet keine eigene Verwertung statt, werden die Hunde, sofern es keine Alternative gibt, mehr oder minder brutal ermordet. Getötet wird mit T61 (ohne Narkosemittel), was zu Atemlähmung und schrecklichen Krämpfen bis zum Tod führt, teilweise wird erschossen, aufgehängt oder erschlagen.

Manchmal kann es sein, dass ein Hund aus dieser Anlage nicht genau der Beschreibung der Homepage entspricht oder sich im Nachhinein eine Krankheit bei dem Hund herausstellt, von der wir leider vorher nichts wussten. Das ist keine Absicht, aber TIERSCHUTZ ist keine Bilderbuch-Geschichte, die immer mit einem Happy-End endet. Weiß Gott nicht.

Haben Sie eine Vorstellung davon, was die Tierschützer vor Ort leisten? Nein, bestimmt nicht.
Können Sie sich vorstellen, was es bedeutet, teilweise mehr als 16 Std. täglich für die Tiere im Einsatz zu sein? Tote Tiere, halbverhungerte Hunde, misshandelte Hunde zu sehen und aufzunehmen. Tagtäglich gehen die Tierschützer vor Ort an ihre psychische sowie physische Belastungsgrenze. Es ist jeder Tag aufs Neue ein Kampf. Ein Kampf, der viel Kraft und Energie kostet.

Die Tierschützer vor Ort müssen sich mit Menschen plagen, die keinen Respekt vor Tieren haben.
Es ist auch schwer vorstellbar was es bedeutet, jeden Tag aufs Neue zu kämpfen. Jeden Tag das Elend live !!!! (nicht auf Fotos) zu sehen und mit zu erleben.
Die Prioritäten vor Ort beschränken sich dann auf das Wesentliche: die ohnehin aufgrund der Überfüllung gestressten Hunde so gut es geht medizinisch und mit Futter zu versorgen. Eine ganz genaue Beschreibung und Beobachtung der Verhaltensweisen ist da einfach nicht drin. Die Hunde verhalten sich in der Tötung meistens ganz anders als später in der Familie. Die Tötung ist für die Hunde der pure Stress!

Können wir den Leuten in der Tötung  wirklich einen Vorwurf machen, dass es NICHT aufgefallen ist, dass ein Hund humpelt? Natürlich gibt es Dinge, die hätten dort auffallen und uns gesagt werden müssen. Keine Frage, finden wir auch nicht ok!

Aber wir sollten uns dann immer wieder ins Gedächtnis rufen: Es sind Hunde aus dem Tierschutz - also ganz klar ausgedrückt - Hunde aus zweiter, dritter, ... Hand! Hunde mit (meist unschöner) Vergangenheit!

Das heisst nicht, dass wir es richtig finden, wenn ein Hund hier ankommt mit mehr Beeinträchtigungen als angegeben. Aber wir können es oft nicht ändern. Der Kontakt mit der Tötung ist oft schwierig, aber wir arbeiten daran und vieles hat sich bereits verbessert!

Deshalb weisen wir hier nochmal darauf hin, dass die Hunde in schlechterem Zustand ankommen können, mit Beeinträchtigungen von denen wir nichts wussten, mit Narben, die nicht aufgeführt wurden... Aber es sind liebe Tiere, die völlig ohne ihr Zutun in diesen Zustand gekommen sind.

Allein ihr Wesen ist entscheidend und die Geduld, die man aufbringen muss, damit sich dieses Wesen wieder entfalten kann.

Bitte lesen Sie die Berichte von den Adoptanten, wie glücklich sie mit unseren "Second-Hand-Hunden" sind.

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